Zielgruppe:
Dieser Kurs richtet sich an Praktikerinnen und Praktiker aus pädagogischen Arbeitsbereichen (z. B. Beschäftigung, Wohngruppen), in denen mit Jugendlichen und Erwachsenen mit Auffälligkeiten aus dem Autismus-Spektrum gearbeitet wird.
Inhalte:
Dieser Lehrgang bietet eine spannende und lehrreiche Einführung in den Bereich Autismus und hilft uns, die Zusammenhänge zwischen besonderen Verhaltensweisen und seinen Ursachen besser zu verstehen.
Dieser Kurs steigert Ihre Fachkompetenz und gibt Sicherheit im Betreuungsalltag.
Es hat noch freie Plätze – Flyer zum Download (PDF 219 kb)
Die Weiterbildungs-Termine für 2024 folgen demnächst.
In der Begleitung von Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung, die verbal nicht oder wenig kommunizieren, stehen wir im Betreuungsalltag immer wieder vor Situationen, die wir nicht einordnen können.
Oft können wir das Verhalten unserer Kunden nicht deuten, und würden uns aber wünschen, sie besser verstehen zu können.
Vielfach entstehen diese Probleme aufgrund eines fehlenden Kommunikations-Systems oder einer Wahrnehmungs-Problematik.
Was steckt hinter dem Begriff Autismus? – Welches sind die Kriterien, die bei einem Menschen dazu führen, dass er die Diagnose Autismus erhält? – Wie beeinflussen diese Kriterien den Alltag einer betroffenen Person?
Wir lernen verschiedene Diagnosekriterien kennen, und wie sie sich im Laufe der Zeit verändern können. Dieses Wissen hilft uns, Menschen mit Autismus anschliessend besser zu verstehen und im Alltag zu begleiten.
Viele der Menschen mit Autismus, die in einem Heim leben, sind nonverbal. Sie sind nicht in der Lage uns mitzuteilen, warum sie sich manchmal auf eine besondere Art und Weise verhalten. Die Prinzipien der Verhaltensanalyse geben Raum für Lernprozesse. Bei dieser Methode suchen wir nicht nach der Absicht hinter einem Verhalten. Wir lernen ein Verhalten zu verstehen, in dem wir es beobachten.
Die persönlichen Eigenschaften oder Persönlichkeitsmerkmale eines Menschen können wir nicht verändern, aber wir können ihm helfen Verhaltensmuster zu ändern, indem wir auf das Erlernen neuer Verhaltensweisen und Fähigkeiten setzen und diese unterstützen und stärken.
Unsere Klienten sind nicht das Problem. Sie haben ein Problem und benötigen Unterstützung.
Viele Menschen mit Autismus, die nonverbal sind, wissen nicht, dass die Sprache, die wir benützen, ein Träger von Informationen ist. Für sie bedeutet Sprache einfach Töne, oder Geräusche, die sie nicht beachten, weil diese weder interessant noch eine Gefahr für sie sind.
In der Arbeit mit nonverbalen Personen mit Autismus üben wir deshalb mit ihnen die Funktion der Kommunikation.
Wir lernen Tests kennen, die als Basis für ein alternatives Kommunikationssystem dienen, sowie verschiedenen Evaluationsmethode für die rezeptive und expressive Kommunikation.
Im Jahr 2013 wurde die Wahrnehmung den Diagnosekriterien bei Autismus neu zugefügt.
Wir befassen uns mit den unterschiedlichen Wahrnehmungskanälen und Wahrnehmungsprofilen, der Weiterleitung der sensorischen Information an das Gehirn und die Transduktion verschiedener Sinneszellen.
Weiter lernen wir unterschiedliche Evaluationsmethoden kennen und werden gemeinsam einen Fall bearbeiten, sowie therapeutische Massnahmen überlegen.
Sozialisationsdefizite sind grundsätzlich mit Menschen mit Autismus verbunden. Der Grad der Schwierigkeiten kann von Person zu Person unterschiedlich sein.
Soziale Kompetenzen wirken sich auf viele Aspekte im Alltag jeder Person aus. Sie sind ein wichtiger Bereich der Intervention bei Menschen mit Autismus. Mangelnde soziale Kompetenzen können zu Isolierung, Einsamkeit und sozial-emotionalen Schwierigkeiten führen.
Soziale Kompetenz ist erlernbar. Wir lernen Faktoren kennen, welche die Wirksamkeit von Massnahmen zur Förderung der sozialen Kompetenz erhöhen.
Es gibt unterschiedliche Autismus-Theorien, die zu erklären versuchen, was denn schlussendlich zu Autismus führt.
Zum Abschluss unserer Weiterbildung werden wir diese Theorien besprechen.
Vertiefende Informationen zu den oben genannten Themen finden Sie auch auf der Website Autismus besser verstehen von unserem Kursleiter André Amer (Amer Autismusberatung).